DRC, Le Pin, Petrus & Co

Mit den Namen BMW, Mercedes oder Rolls Royce kann heute jeder etwas anfangen. Mit Rembrandt, Da Vinci oder Picasso ebenfalls. Grange, Masseto oder Lafite Rothschild sagen aber höchstwahrscheinlich nur Weinliebhabern etwas. Obwohl Wein schon seit längerer Zeit soziale Kultur ist und auch zu einem fundierten Allgemeinwissen zählt, ist die mediale Verbreitung erst in den letzten Jahren in Schwung gekommen. Sogar Supermarktketten, die früher Wein als Alkohol und weniger als Getränk angeboten haben, sind auf diesen Zug aufgesprungen und es ist keine Seltenheit mehr, einen Mouton Rothschild im selben Laden zu finden, wo man auch einen Wein im Tetra-Pack kaufen kann. Wo man seinen Wein kauft ist jedem mündigen Konsumenten selbst überlassen. Die Preisspannen im Spitzensegment sind jedoch enorm. Wenn Sie, werter Leser, bei einer Internet-Suchmaschine den Namen eines Kultweines eingeben, werden Sie staunen, wie viele Anbieter es gibt und welche Preisunterschiede bestehen. Unweigerlich werden Sie auch auf das Auktionshaus eBay oder andere Auktionshäuser aufmerksam.

Online-Auktionshäuser mussten sich in Europa erst etablieren und sind heute bei Weinverkäufen mit die größten Weinanbieter der Welt. Inzwischen nutzen auch renommierte Weinhäuser- und Händler diese Möglichkeit Weine in allen Preislagen, einzeln oder kistenweise zu verkaufen. Die teilweise überfüllten Lagerkeller der Händler zwangen diese dazu eine breitere Käuferschicht anzusprechen und deshalb ist es, wenn man es sachlich und emotionslos betrachtet, ganz normal bei renommierten Weinhändlern über die Plattform eBay oder bei Präsenzauktionen seinen Kultwein zu kaufen. Was spricht dagegen eine Kiste eines Kultweins in Subskription beim Händler seines Vertrauens zu kaufen? Was, wenn dieser auch bei eBay verkauft? Nichts!
Aber auch mit Kultweinen als Spekulationsobjekt kann man Geld verlieren. Aber anders als bei Aktien bleibt einem Weininvestor trotzdem die Option des Trinkgenusses seiner Wertanlage. Denn dazu wird Wein schließlich hergestellt. Oder man hat Geduld, da sich oft Wertsteigerungen nach 8-10 Jahren einstellen – wenn mehr und mehr Flaschen des jeweiligen Weins ausgetrunken sind – und man wieder in der Gewinnzone ist.